An den Preissteigerungen bei Dämmstoffen und Holzprodukten sind nicht die Handwerker schuld
Bauen ist derzeit teurer geworden – doch das liegt nicht an den Preisen der Handwerker. Seit einiger Zeit wird eine massive Preissteigerung bei EPS-Dämmstoffen und bei Latt- / Schalholz beobachtet. Der Holzpreis hat sich in der Zwischenzeit teilweise verdoppelt bis verdreifacht.
Der Grund dafür ist nach Recherchen des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) bei den Dämmmaterialien der Ausfall einer großen Produktionsanlage, die benötigte Rohstoffe für die Produktion von EPS-Dämmstoffen liefert. Dies führt zu Lieferengpässen und damit zu Preissteigerungen.
Beim Holz hat u. a. ein heftiger Wintereinbruch in den USA zu einem drastischen Rückfahren der Holzproduktion geführt. Gleichzeitig ist eine verstärkte Holz-Nachfrage aus Europa zu verzeichnen. Dazu kommt, dass schwere Schäden des inländischen Baumbestandes es notwendig machen Bau-Holz zunehmend aus internationalen Märkten zu beziehen. Parallel dazu war China als der größte Containermarkt kurzfristig ausgefallen und somit konnten viele Produkte nur zeitverzögert verschifft werden.
„Auch im baden-württembergischen Dachdeckerhandwerk wird das Material zunehmend knapp“, erklärt Andreas Ambrus, Obermeister der Dachdeckerinnung Stuttgart. „Die Preise steigen und die Wartezeiten werden länger. Die dadurch gestiegenen Baustoffpreise werden in der kommenden Zeit zunehmend auch die Endkunden erreichen“, fürchtet Ambrus.
Er bestätigt: „Kunden müssen damit rechnen, dass Angebote oder auch Rechnungen höher als geplant ausfallen. Unsere Betriebe können Preissteigerungen, die sie nicht zu verantworten haben, nicht vollständig abfangen und haben daher oftmals keine andere Wahl als diese weiterzugeben.“
(Bild: DDI-Stuttgart)